Wo sind die Befürworter der Talstrasse?

Den folgenden Leserbrief hat Dominik Thali vom Kernteam der IG querfeldNein am 8. September 2014 der «Seetaler Bote»-Redaktion zugestellt; der Beitrag ist in der Ausgabe vom 11. September  erschienen.

Wo sind die Befürworter der Talstrasse?

Was brächte die geplante Talstrasse dem Seetal? Welche Auswirkungen hätte sie auf die Menschen, die hier leben, und auf die Natur? Rund 50 Personen liessen sich dazu am Samstag von der IG querfeldNein vor Ort informieren, indem sie von Hochdorf und Eschenbach her die mögliche Strasse abliefen und sich in der Aegerte trafen. Der Anlass trug zur Meinungsbildung bei und brachte Talbewohnerinnen und -bewohner, Behördenmitglieder und Interessierte aus anderen Kantonsteilen miteinander ins Gespräch – in einen Dialog, wie ihn sich die IG querfeldNein bei Projekten vorstellt, die so viele Menschen betreffen.

Nicht anwesend waren die Gemeinderäte aller Seetaler Gemeinden, ausser jene aus den direktbetroffenen Hochdorf, Ballwil und Eschenbach. Nicht anwesend war auch die Idee Seetal AG, die sich für die Talstrasse einsetzt. Auch sie war, wie alle Gemeinden, brieflich eingeladen worden. Doch kein Mitglied der Idee Seetal erachtete eine Teilnahme am Anlass oder mindestens eine Abmeldung als notwendig. Das befremdet, ist bedauerlich und eine verpasste Gelegenheit. Die Befürworter der Talstrasse haben nach wie vor weder Gesicht noch Namen, was die Auseinandersetzung mit dem schwierigen Projekt verunmöglicht. Die IG querfeldNein lehnt zwar die Talstrasse in der zurzeit geplanten Form ab, keineswegs aber eine vernünftige Verkehrslösung, denn sie stellt das Verkehrsproblem nicht in Abrede.

Eine Lösung, die möglichst viele Interessen vereint, kann jedoch nur im Dialog entstehen. Ideen, die über die Köpfe einer grossen Gruppe Personen durchgesetzt werden sollen, die anderer Meinung sind, sind nicht tragfähig. Auf den 16. September hat die Idee Seetal die Kantonrätinnen und Kantonsräte aus dem Wahlkreis Hochdorf zur einer «Infoveranstaltung Talstrasse Topf B» eingeladen. Dabei sollen, wie es in dem Schreiben heisst, die wichtigsten Gründe und Argumente aufgezeigt werden, warum das Seetal dringend die Talstrasse brauche und diese deshalb im Topf B des Strassenbau-Mehrjahresprogramms bleiben müsse. Dass die Idee Seetal für die wirtschaftliche Entwicklung der Region eintritt, ist ihre Aufgabe. Sie sollte sich aber bewusst sein, dass sie dabei die Interessen der gesamten Talbevölkerung wahrnehmen muss, nicht nur jene einer bestimmten Gruppe.

Dominik Thali, Hochdorf, Kerngruppe IG querfeldNein


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