Das Talstrassenprojekt Seetal ist Geschichte. Nach einer fast einstündigen Debatte mit 17 Rednerinnen und Rednern hat es der Kantonsrat heute aus dem Bauprogramm gestrichen. Das Parlament folgte mit 56 gegen 41 Stimmen dem entsprechenden Antrag der Kommission Verkehr und Bau (VBK) und stellte sich damit gegen die Regierung. Mit 93 gegen 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen stimmte der Kantonsrat zudem dafür, die für die Talstrasse vorgesehenen Planungsgelder für die Optimierung entlang der bestehenden Achse zu verwenden. Das Einzugsgebiet für solche Verbesserungen soll zudem bis nach Inwil ausgeweitet werden.
Bereits am Montag hatte der Kantonsrat mit 100 gegen 2 Stimmen ein Postulat von Jacqueline Mennel Kaeslin (Hochdorf) überwiesen, die darin fordert, Alternativen zum Talstrassenprojekt zu prüfen.
Bestehende Verkehrsachsen optimieren
Der Entscheid des Kantonsparlaments bedeutet für die IG querfeldNein eine grosse Genugtuung. Erst am 25. März dieses Jahres gegründet, gelang es ihr innert kurzer Zeit, eine breit abgestützte Plattform für den Widerstand gegen ein Strassenbauprojekt zu verankern, das mehr Schaden anrichten würde als es zu nützen vorgab. Ende August reichte die IG eine Petition mit über 2400 Unterschriften ein und konnte im September ihre Argumente der VBK unterbreiten. Diese beantragte in der Folge einstimmig, auf die geplante Talstrasse Seetal zu verzichten – entgegen dem Antrag der Regierung, die das Projekt lediglich in der Priorität zurückstufen wollte, vom Topf B in den Topf C.
Die IG querfeldNein sieht sich mit dem Nein des Kantonsrats in ihrer Argumentation bestätigt. Sie stellt allerdings nicht in Frage, dass der Verkehr im Seetal ein Problem darstellt und es dafür eine Lösung braucht – eine vernünftige, menschen- und umweltgerechte allerdings. Dafür wird sich die IG weiterhin stark machen. Die IG querfeldNein positioniert sich damit weiterhin nicht einseitig als Verhinderer des Talstrassenprojekts. Vielmehr hat durch sie die Idee für vernünftige, alternative Lösungen grossen Auftrieb erhalten. Das festigt ihre Glaubwürdigkeit.
Die IG querfeldNein dankt ihren Mitgliedern und den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Petition für die grosse Unterstützung. Dankbar ist sie auch für die Spenden, welche die Offensive erst ermöglicht haben.
Mitgliederversammlung am 22. Januar 2015
Der Ball liegt nun wieder beim Kanton. Die IG querfeldein ihrerseits plant ihr weiteres Vorgehen gemeinsam mit ihren Mitgliedern. Sie lädt sie deshalb am Donnerstag, 22. Januar, auf 19.30 zu einer nächsten Versammlung ins Restaurant Sternen in Ballwil ein. Eine Einladung folgt.
Das Stimmverhalten der Parteien:
CVP: 22 : 11 für die Talstrasse, 2 Enthaltungen
FDP: 10 : 9 gegen die Talstrasse
GLP: 4 : 0 gegen die Talstrasse
Grüne: 8 : 0 gegen die Talstrasse
SP/JUSO: 13 : 0 gegen die Talstrasse
SVP: 10 : 10 unentschieden
Total: 56 : 41 gegen die Talstrasse
So haben die Kantonsratsmitglieder aus der Region Seetal gestimmt:
JA = für die Talstrasse / NEIN = Talstrasse streichen
- Bucher Franz, CVP, Baldegg: Ja
- Bucher Hanspeter, SVP, Hochdorf: Ja
- Bühler Adrian, CVP, Eschenbach: Ja
- Furrer Nadia, SVP, Ballwil: nicht anwesend
- Karrer Serge, CVP, Hitzkirch: Ja
- Mennel Jacqueline, SP, Hochdorf: Nein
- Müller Damian, FDP, Hitzkirch: Ja
- Odermatt Markus, CVP, Ballwil: Nein
- Odoni Romy, FDP, Rain: Ja
- Schmid Rosy, FDP, Hildisrieden: Nein
- Schneider Andy, SP, Rothenburg: Nein
- Winiger Fredy, SVP, Kleinwangen: Ja
- Zemp Andreas, GLP, Hochdorf: nicht anwesend
[button link=“https://www.querfeldnein.ch/wp-content/uploads/2014/11/141105_abstimmungsresultat_kantonsrat_talstrase.pdf“ target=“blank“ color=“blue“ size=“large“]Hier das Abstimmungsergebnis herunterladen[/button]
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