Unter dem Titel «KMU für Talstrasse?» ist im «Seetaler Bote» von heute Donnerstag, 27. März 2014, folgender Leserbrief von «querfeldein»-Mitgründer Klaus Helfenstein, Hochdorf, erschienen:
Will ein Unternehmen expandieren oder modernisieren, klärt es zuerst genau seine Bedürfnisse und Möglichkeiten ab. Es analysiert den Markt oder das Geschäftsfeld, stellt geplante Investitionen den zu erwartenden Mehreinnahmen und nötigen Amortisationen gegenüber, überlegt Varianten und holt verschiedene Offerten ein. Kurz, das Unternehmen unternimmt alles, um die eigenen Investitionen mittel- und langfristig möglichst nutzbringend zu tätigen.
Geht es aber nicht um das eigene Kapital, so kann ein Unternehmen ganz schnell und einfach entscheiden – dies zumindest lässt sich bei der Umfrage der Idee Seetal zur Talstrasse vermuten. Hier sind 1400 KMU des Seetals eingeladen, entweder ein Ja oder ein Nein zu einer Talstrasse anzukreuzen – ganz ohne Bedürfnisabklärung, ohne Variantenstudium, ohne Klärung, ob eine Talstrasse überhaupt die gewünschte Entlastung bringen würde, ohne Fragen nach dem Kulturlandverlust, nach der Qualitätseinbusse des Erholungsraumes, nach flankierenden Massnahmen in den Dörfern, zum Mehrverkehr und Siedlungsdruck, den neue Strassen mit sich bringen, und letztlich auch ganz ohne Frage nach dem Kosten-Nutzenverhältnis (110 Mio., Stand 2014). Einfach nur Ja oder Nein, so einfach ist das!
Die KMU werden zwar befragt, ob sie sich finanziell an einer IG pro Talstrasse beteiligen möchten. Viel spannender wäre angesichts der Finanzlage von Kanton und Gemeinden aber die Frage, ob sie sich am Bau einer Talstrasse beteiligen würden – zum Beispiel mit einer Verdoppelung der Unternehmenssteuer.
Schreibe einen Kommentar